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Projekt-Abschluss-Konferenz am 26.11.2013 in Budweis

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Am 26.11.2013 fand in České Budějovice (Budweis) das Abschluss-Symposium des ETZ-Projektes „Kulturlandschaften und Identitäten entlang der tschechisch-österreichischen Grenze“ statt, welches per 31.12.2013 zu Ende geht. 

Das Projekt sorgte von Anfang an – also seit April 2011 – für viele spannende Veranstaltungen, schöne Momente und tolle, bleibende Erinnerungen. Beim Abschluss-Symposium ließen die Projektpartner die Arbeit der vergangenen Jahre Revue passieren und blickten auf die Highlights zurück. Bereichert wurde das Symposium durch zwei spannende wissenschaftliche Vorträge durch Mag. Philipp Lesiak und Dr. Werner Stangl zu den Themen „Die Tätigkeit der tschechoslowakischen Nachrichtendienste in Österreich währen des Kalten Krieges“ und „Das Private im Öffentlichen. Spanische Emigrantenbriefe der Kolonialzeit als Beweismittel und legale Dokumente“.

Im Mittelpunkt des Projektes stand von Beginn an das Bestreben, Menschen jeden Alters und jeder Zielgruppe im Rahmen verschiedenster Veranstaltungen die gemeinsame österreichisch-tschechische Geschichte zu vermitteln und die nach wie vor – jedoch zum Glück immer schwächer – vorhandenen „Grenzen in den Köpfen“ abzubauen.

IMG_3188_smallJeder Projektpartner hatte sich auf spezielle Zielgruppen bzw. Veranstaltungsarten spezialisiert – so veranstaltete der Lead Partner Europa Brücke Raabs jährlich die „Junge Uni Waldviertel“ am Campus Raabs, wo pro Jahr, immer 1 Woche lang im August, ca. 110 Schülerinnen und Schüler aus Österreich und Tschechien studierten. Die Junge Uni Waldviertel soll auf jeden Fall auch nach Projektende weitergeführt werden. Der Verein Europa Brücke Raabs veranstalte außerdem diverse Podiumsdiskussionen und „Tage an der Grenze“ und unterstützte alle anderen Projektpartner bei der Organisation und Durchführung derer Veranstaltungen.

DSC_8346_DxODie „Tage an der Grenze“ waren zentraler Bestandteil des Projektes und wurden hauptsächlich vom Projektpartner Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung, Außenstelle Raabs, durchgeführt. Diese Veranstaltungen richteten sich vor allem an tschechische und österreichische Schulklassen und deren LehrerInnen – auch hier sollte spielerisch und lebendig die gemeinsame Geschichte vermittelt werden. Ein herausragendes Beispiel für ein durchdachtes und nachhaltiges Vermittlungskonzept kann hier der „Tag an der Grenze“ im Rahmen des „Internationalen ETZ-Tages“ am 21.09.2012 in Raabs an der Thaya genannt werden: Rund 80 Schülerinnen und Schüler aus Tschechien sowie dem Waldviertel betrieben in vier Workshop-Gruppen „Oral History“ – erarbeiteten die Geschichte und spezielle Themen also durch Befragung von ZeitzeugInnen. Themen der Workshops waren: „Leben am Eisernen Vorhang“, „Flucht über den Eisernen Vorhang“, „Vertreibung“ und „Hochwasser 2006“. ZeitzeugInnen beider Länder gaben bereitwillig Auskunft über deren Leben und Erlebnisse.

Das Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung sorgte auch mit zwei bedeutenden Tagungen für Furore: so fanden in Raabs an der Thaya die Tagungen „Die Rolle der tschechoslowakischen Geheimdienste in Österreich 1945-1989“ und die „Österreichisch-Tschechischen Historikertage“ statt – Konferenzen, zu denen sogar die österreichischen Botschafter in der Tschechischen Republik und der Slowakei den Weg nach Raabs fanden.

_CSC6413__Der Projektpartner Kraj Vysočina veranstaltete während der Projektlaufzeit, und auch schon seit 2009, gemeinsam mit der Europa Brücke Raabs die „Junge Uni Waldviertel“ – speziell für die Organisation und Durchführung des Tages in Tschechien (jeweils den Mittwoch verbringen alle JungstudentInnen, BetreuerInnen sowie das Organisationsteam gemeinsam in einer Stadt der Region Vysočina). Außerdem veranstaltete das Team des Kraj Vysočina mehrere Workshops für AkademikerInnen und PädagogInnen sowie einige „Tage an der Grenze“ für Schülerinnen und Schüler – auch hier wurde die gemeinsame österreichisch-tschechische Geschichte aufgearbeitet.

IMG_5982_sDie Südböhmische Universität Budweis war ebenfalls maßgeblich am Projekterfolg beteiligt – so organisierte das Projektteam vor Ort und in umliegenden Städten wie z.B. Třeboň oder Trhové Sviny ganze Seminarreihen für Gymnasien, StudentInnen und für die breite Öffentlichkeit, sowie Wanderausstellungen. Aus der Projektarbeit der Südböhmischen Universität gingen alleine etwa 50 Veranstaltungen hervor.

 

DSC_0027_smallEbenfalls im Projekt involviert war das Historische Institut der Akademie der Wissenschaften Prag/Budweis – verteten mit der Internationalen Konferenz zum 200. Jahrestag des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuches in der Villa Lanna in Prag. Die Konferenz bot einen Überblick über historisch wichtige Epochen für die Konstruierung, Kodifizierung und Umsetzung des Konzeptes der Bürgergesellschaft in der Habsburgermonarchie.

Leicht ist ersichtlich, dass sich ein „Roter Faden“ – nämlich das Thema „Grenzen überwinden/abbauen“ durch das Projekt zieht. Gut erkennbar ist auch, wie vielseitig die Veranstaltungen zu dieser Thematik sein können und wie wichtig die Vermittlung unserer gemeinsamen Geschichte ist – heute vielleicht mehr denn je zuvor.

Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen österreichischen und Projektpartnern funktionierte während der gesamten Projektlaufzeit hervorragend und es sei allen Beteiligten ein großer Dank für das Engagement ausgesprochen.

 

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